Bote & Bock
Mit seiner 2017 in Glyndebourne uraufgeführten Oper Hamlet fügte der Komponist Brett Dean den gewiss zahlreichen künstlerischen Auseinandersetzungen mit dem berühmten Stoff eine neue, moderne hinzu – mit enormem Erfolg, wie die Pressestimmen sowie in den Folge zahlreiche weitere Bühnenproduktionen belegten. Die fruchtbare Auseinandersetzung des Komponisten und seines Librettisten Matthew Jocelyn mit dem Textmaterial Shakespeares brachte neben der abendfüllenden Oper einige konzertante „Nebenprodukte“ hervor: And once I played Ophelia für Sopran und Streichquartett, From Melodious Lay, ein orchestrales Poem mit Solo-Sopran und -Tenor, die Suite Gertrude Fragments für Mezzosopran und Gitarre sowie Confessio für Bassklarinette solo. Confessio beschreibt einen Auftritt von Hamlets Onkel Claudius: In der Schlosskapelle hält er einen kurzen Monolog – weniger ein Gebet oder eine Beichte als eine Reflexion. Claudius offenbart vor sich selbst die tiefe Angst vor den Konsequenzen seiner Mordtat – und eine vage, wenn auch kaum zu rechtfertigende Hoffnung auf Gnade.
Volker Hemken, bass clarinet
BIS Records BIS-2454