Curriculum vitae. Monumentum pro Ingeborg Bachmann
(2005)Bote & Bock
Lang ist die Nacht,
lang für den Mann,
der nicht sterben kann, [...]
Ingeborg Bachmann, Curriculum vitae
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Curriculum vitae. Monumetum pro Ingeborg Bachmann entstand 2005 im Auftrag des Haydn-Trios Eisenstadt für das Projekt „Bachmann vertont“ anlässlich des 80. Geburtstages der bedeutenden österreichischen Dichterin Ingeborg Bachmann (1926-1973).
Curriculum vitae ist eine musikalische Reflexion über einzelne Aspekte von Leben und Denken Ingeborg Bachmanns, die in ihr dichterisches Werk Eingang gefunden haben. Es wurden nicht Texte vertont, vielmehr dienten einzelne Gedichte wie Mein erstgeborenes Land und Schwarzer Walzer als Inspirationsquelle für die zweisätzige Komposition.
Zu Beginn exponieren Violine und Violoncello einen über eine Minute dauernden hoquetusartigen Verlauf, der zusammen mit dem nachfolgenden Arpeggio des Klaviers für die harmonische und melodische Entwicklung nahezu der gesamten Komposition verwendet wurde und in veränderter Form mehrmals wiederkehrt.
Eine weitere Keimzelle geht auf ein musikalisches Zitat zurück: Die Lektüre von Ingeborg Bachmanns nachgelassenen Gedichtfragmenten, die unter dem Titel Ich weiß keine bessere Welt erschienen sind, und die darin deutlich erkennbaren Anspielungen auf Wagners Tristan und Isolde führten zu einer verfremdeten Reminiszenz an das berühmte Liebesduett in dieser Oper im Mittelteil des zweiten Satzes ("Mild und leise").
Haydn Trio Eisenstadt
Capriccio 71 095