Unterwegs nach Heiligenstadt
(On the way to Heiligenstadt) op. 114 (2014)Boosey & Hawkes
Schwertsiks Kammermusikstück entstand als Pendant zu Beethovens sehr lyrischer Sonate op. 30,1 im Rahmen eines Projekts, bei dem alle zehn Werke Beethovens für Violine und Klavier neuen Auftragswerken gegenübergestellt wurden. Beethovens op. 30 entstand unmittelbar vor seinem „Heiligenstädter Testament“, in dem er seine Verzweiflung über seine fortschreitende Ertaubung zum Ausdruck brachte. Schwertsik stellte beides in einen Zusammenhang, indem er andere Briefe Beethovens aus demselben Jahr las, und war begeistert von dessen geistreichen Wortspielen, makabren Witzen und gutgelaunten Spötteleien gegenüber Freunden und Verlegern. Unterwegs nach Heiligenstadt lässt ein umfassendes Bild Ludwig van Beethovens im Jahr 1802 entstehen – es kann, so Schwertisk, „nur eine ehrfürchtige Verneigung vor diesem rätselhaften Komponisten sein“.