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Bote & Bock
Das Elysion ist bei Homer ein schönes Gefilde am westlichen Erdrand diesseits des Ozeans, wo, wie im Olymp, ewiger Frühling herrschte und ein kühlender Zephyr fortwährend vom Okeanos herüberwehte. Dort wohnte der blonde Rhadamanthys, und dahin gelangten, ohne den Tod zu schauen, auch die Seelen derer, denen die Götter besonders gewogen waren, z. B. Achilleus, Menelaos, Peleus, Kadmos. Homer läßt es ungewiß, ob man sich das Elysion als Insel oder als Gefilde am Okeanos denken soll; Hesiod und Spätere sprechen von Inseln der Seligen. Die lateinischen Dichter folgten den Griechen in ihren Schilderungen des Elysiums, und Vergil brachte es, wie auch die späteren Griechen, mit der Unterwelt in Verbindung.
Diese Kammermusik in drei Sätzen ist zum Gedenken an Hans Werner Henze komponiert worden, quasi ein Gruß aus dieser Welt in das Jenseits, an ihn. Der erste Satz ist überschrieben mit "Hinter dem Wind", die Äolischen Inseln wurden lange so genannt und mit dem Elysion gleichgesetzt; der "Hortus conclusus" des zweiten Satzes ist das Sinnbild des Innersten und Privatesten eines Menschen; der Titel "Freies Geleit" reflektiert auf eine Gedichtzeile von Ingeborg Bachmann, die Henze sehr nahestand. Dieser letzte Titel könnte auch unser Wunsch für ihn sein.
Thomas Tangler
Ulrike Nahmmacher / Nora Niggeling / Susanne Müller-Hornbach / Florence Millet
Cragg Foundation CF 002