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Scoring

2.picc.2.corA.2.bcl.2.dbn-4.3.3.1-timp.perc(4):SD/cyms/BD/jingles/glsp-strings

Abbreviations (PDF)

Publisher

Boosey & Hawkes

Territory
This work is available from Boosey & Hawkes in der ganzen Welt.

Availability

Uraufführung
02/08/2006
Royal Albert Hall, London
BBC Symphony Orchestra / Andrew Davis
Programme Note

Es ist allgemein bekannt, dass Elgar von Anfang an vorhatte, eine Gruppe von sechs Märschen unter dem Titel Pomp & Circumstance zu schreiben, von denen er jedoch nur fünf fertig stellte – die ersten vier zwischen 1901 und 1907, den fünften 1930.





Im Jahre 2005 schickte mir Robert Montgomery, der Anwalt des Elgar Will Trust, ein Bündel Entwürfe für einen sechsten Pomp-and-Circumstance-Marsch, zusammen mit einem Artikel der Zeitschrift Musical Times von 1997, in dem der Elgar-Forscher Christopher Kent ihre Herkunft erläuterte. Robert wollte wissen, ob ich meinte, es sei genug Material vorhanden, um eine Vervollständigung möglich zu machen. Eine gewisse Anzahl von Entwürfen war schon seit einiger Zeit in der British Library einzusehen, aber die hätten mir nicht genug Anhaltspunkte geliefert, wenn da nicht in der Colles Library der Royal School of Church Music ein weiterer kleiner Schatz entdeckt worden wäre – drei Manuskriptblätter, eindeutig von Elgars Hand und mit der Inschrift „P&C 6“.


Nach einem anfangs beiläufigen Blick sah ich genauer hin und stellte fest, dass einige Ideen plötzlich einen sinnvollen Zusammenhang ergaben. Von diesem Moment an war ich völlig fasziniert und gefesselt. Das Geschwindmarsch-Thema im 2/4-Takt, das sich unter den jüngst entdeckten Entwürfen befand, musste von der Textur her ausgefüllt werden, konnte jedoch als Einleitung des Hauptabschnitts dienen, während ein rastlos ambivalentes 6/8-Thema aus den Funden in der British Library ganz natürlich daran anschließen würde. Diese letzte Skizze erwies sich als schwer entzifferbar und bedurfte der Erweiterung, doch ihre sehr charakteristische Mischung von Energie und Wehmut erstreckte sich über etwa fünfzig Takte, was mir gestattete, dem Marsch einen unverwechselbaren Charakter zu verleihen. Nirgendwo anders in den Pomp-and-Circumstance-Märschen verbindet Elgar zusammengesetzte Taktarten und Zweiertakte auf diese Weise.


An anderer Stelle in den Entwürfen fand sich der Anfang eines schönen nobilmente-Trios, verwandt mit dem Empire March von 1924, aber auf andere, eher getragene Weise ausgeführt. Elgar hatte mittendrin abgesetzt und das Thema in der falschen Tonart stehen gelassen, aber offensichtlich vorgehabt, es mittels weiterer achttaktiger Phrasen in die Grundtonart zurückzuführen. Diese Phrasen komponierte ich, um eine glanzvolle, überwölbende Melodie zu vervollständigen. Es gilt noch zwei kurze, aber bedeutungsschwangere Motive zu erwähnen (von denen der Komponist eine als „jolly good“ [wirklich gut] beschrieb), die ich dazu benutzte, eine Art „patrouillierender“ Introduktion über einen Marsch-Schritt zu entwickeln. Dies ist wiederum etwas, was in keinem anderen der Pomp-and-Circumstance-Märsche zu finden ist.


Ich hatte den Einfall, Nr. 6 mit einem kurzen Verweis auf das Ende des weltberühmten Marschs Nr. 1 zu beschließen, als eine Art Huldigungsgeste, die den Schluss eines ganz besonderen Kapitels im schöpferischen Werdegang des Komponisten feiert.


Übersetzung: Bernd Müller


© Copyright 2007 by Anthony Payne


Reproduction Rights:
This programme note may be reproduced free of charge in concert programmes with a credit to Anthony Payne

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BBC National Orchestra of Wales / Richard Hickox
Chandos CHSA 5057

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