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Scoring

0.0.0.2-0.1.3.2(II=dbtuba)-timp.perc(2):tom-t/BD/Javanese.gongs;t.bells/vib-org-str(4.4.4.3.2)

Abbreviations (PDF)

Publisher

Sikorski

Territory
This work is available from Boosey & Hawkes / Sikorski in aller Welt.
Uraufführung
02/09/2022
St. Michaelis, Hamburg
Philharmonisches Staatsorchester / Kent Nagano
Programme Note

Im 2022 im Auftrag des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg komponierten, rein instrumental besetzten REQUIEM führt Ruzicka den Dialog verschiedener Klangräume weiter. Das in drei heterogene Gruppen aufgeteilte Orchester ist auf drei Ebenen im Raum verteilt. Emblematisch ist ein stilles, extrem langsames Wechselspiel einer dissonanten Akkordfolge in den Streichern, eine ferne Anverwandlung der alten „Dies irae“-Sequenz, und einer dezenten Orgelfigur in einem gleichsam „verschmutzten“ a-Moll. Wenn diese Passage im letzten Abschnitt des Stücks erneut erklingt, tritt eine verwehte, wie aus dem Jenseits herüberklingende Linie der Trompete dazu. Zwischen diesen Momenten der Kontemplation eröffnen gewaltige Klangkaskaden, Schreie, Abbrüche und furiose Stürme musikalische Höllenschlunde, die an Szenarien auf den Gemälden Hieronymus Boschs erinnern. Peter Ruzicka spricht von „Schreckensvisionen vom Weltende als kosmischer Katastrophe“. Brechen sich hier existentielle Ängste angesichts des unausweichlichen Gangs in die Klimakatastrophe Bahn?
Mittendrin, nach einer ff-Eruption der auch in diesem Werk wieder zentralen melodischen Leitformel aus aufwärts geführten Halbton- und Tritonus-Schritten, erscheinen jene diffusen Klangschatten in den Streichern, die sich durch Ruzickas Werke seit der Oper „Benjamin“ wie eine (M)Ahnung ziehen, leise beantwortet vom Fernwerk der Orgel. Die solcherart schon in der Partitur angelegte klangräumliche Wirkung dieser Musik wird durch die Positionierung der Klanggruppen im Raum außerordentlich gesteigert, das Unermessliche ebenso auslotend wie den unnennbaren Schritt durch Zeit und Raum vom Diesseits ins Jenseits. Eine Musik über den Tod als „Übergang in das für menschliche Erfahrung Ungewisse…“ (P. R.)
(Uwe Sommer-Sorgente)

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