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Die diesjährigen Salzburger Festspiele sind in vollem Gange und warten in diesem Sommer mit gleich drei Opern aus unserem Hause auf. Neben Richard Strauss’ letzter Oper in konzertanter Version stehen Bühnenwerke von Sergej Prokofjew und Mieczyslaw Weinberg auf dem Programm.

Richard Strauss’ letztes Bühnenwerk Capriccio, das auf eine Idee von Stefan Zweig zurückgeht, kreist um ein Problem so alt wie die Gattung Oper selbst: das Verhältnis von Wort und Ton. Die Handlung verquickt eine ästhetische Debatte mit der Rivalität des Dichters Olivier und des Musikers Flamand, die im Paris des Jahres 1775 um die Gräfin Madeleine werben. Strauss betrachtete das höchst un¬gewöhnliche Werk als sein „Testament“. Als Clemens Krauss, der Mitautor des Librettos, ihn auf eine Fortsetzung ihrer Zusammenarbeit ansprach, verwies Strauss ihn auf den berühmten, von der weh¬mütig schönen „Mondscheinmusik“ eingeleiteten Schlussmonolog der Gräfin: „Ist nicht dieses Des-Dur der beste Abschluss meines theatralischen Lebenswerkes?“

Unter der Leitung von Christian Thielemann bringen die Wiener Philharmoniker das Strauss’sche Lebewohl von der Opernbühne an drei Terminen konzertant zur Aufführung. Erstmals ist Capriccio am 26. Juli zu erleben. Sebastian Kohlhepp und Konstantin Krimmel rivalisieren in den Rollen von Flamand und Olivier; Elsa Dreisig und Bo Skovhus brillieren als adeliges Geschwisterpaar in den Rollen von Gräfin und Graf.

Alle Informationen auf der Homepage der Salzburger Festspiele

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Sergej Prokofjews erste abendfüllende Oper, die der 25-Ja¨hrige 1914 in Angriff genommen hatte, war auf Anhieb ein Wurf: Der russische Regisseur Wsewolod Meyerhold sah in Der Spieler den Durchbruch der Moderne. Außerdem handelte es sich um die erste Opernadaption eines Stoffes von Fjodor Dostojewski, dessen Bücher Prokofjew über alles liebte. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs, kurz vor der Russischen Revolution, fiel die Wahl dieses Sujets in eine Zeit historischer gesellschaftlicher Umbrüche. Es geht darin um einen Lehrer, der im Rausch des Spieler-Glücks seine Geliebte und ihren hochverschuldeten Vater retten will und abgewiesen wird. Prokofjew schuf eine Partitur voll radikaler Einfälle, um das Selbstzerstörerische und Verführerische, aber auch das Leidenschaftliche der Spielsucht mit ihren verheerenden Auswirkungen einzufangen.

Für die Salzburger Festspiele 2024 inszeniert die Regie-Legende Peter Sellars das packende Werk neu. Premiere ist am 12. August in der Felsenreitschule. Zur Zeit der Werkentstehung, so Sellars in einem Statement zu seiner Arbeit, hätten die Menschen gespürt, dass große Veränderungen bevorstünden und in Sekundenschnelle alles zusammenbrechen könne. Das Stück bewege sich auf dem schmalen Grat zwischen Ekstase und schockierender Realität: „Wo sind wir? Was geht hier vor? Wie sieht die Realität aus? Das Publikum spürt die Wildheit, die Schönheit, das verrückte Gefühl von Freiheit und die Intensität des Spielens. Es ist fesselnd, und man kann einfach nicht mehr wegsehen.“ Die Rolle des Spielers Alexej Iwanowitsch singt Sean Panikkar, seine ihn abweisende Geliebte Polina die Sopranistin Asmik Grigorian; es dirigiert Timur Zangiev.

Alle Informationen auf der Homepage der Salzburger Festspiele

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Die zweite große Premiere einer russischen Oper bei den Salzburger Festspielen ist am 2. August 2024 Mieczyslaw Weinbergs Der Idiot nach Dostojewskis gleichnamigem Roman gewidmet. Die musikalische Leitung hat Mirga Graz?inyte?-Tyla, die zum Œuvre des 1996 verstorbenen und viel zu lange im Schatten seines großen Zeitgenossen Dmitri Schostakowitsch stehenden Komponisten eine enge Beziehung entwickelt hat. Mit dem Geiger Gidon Kremer und dem City of Birmingham Symphony Orchestra vero¨ffentlichte sie bereits ein Weinberg-Album – das mit einem „Gramophone Classical Music Award“ geku¨rt wurde. In der Regie von Krzysztof Warlikowski und der Ausstattung von Malgorzata Szcze?s´niak sowie dem russischen Tenor Bogdan Volkov in der Rolle des Fürsten Myschkin zählt die Neuinszenierung dieser Weinberg-Oper zu den Highlights des Festspielprogramms in diesem Sommer.

Alle Informationen auf der Homepage der Salzburger Festspiele
 

Foto: Salzburg (© TSG / Breitegger)

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