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Frenzy, das neue Orchesterwerk von John Adams, geht im März mit dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von Simon Rattle auf Tour, mit Aufführungen in London, Bristol, Luxemburg und Paris sowie der Deutschland-Premiere am 6. März im Konzerthaus Dortmund.

Der Komponist beschreibt Frenzy als „eine Art ‚Kurzsinfonie‘, die in einer relativ knappen Zeitspanne eine vielfältige und doch einheitliche sinfonische Struktur umfasst“. Die Uraufführung findet am 3. März im Londoner Barbican mit Simon Rattle am Pult des London Symphony Orchestra statt, mit Aufzeichnung durch BBC Radio 3 und Marquee TV. Es folgen eine Aufführung in Bristol sowie die jeweiligen Länder-Premieren in Dortmund (6. März), Luxembourg (7. März) und Paris (9. März). Erste nordamerikanische Aufführungen von Frenzy sind in den nächsten Spielzeiten beim Los Angeles Philharmonic und dem Toronto Symphony Orchestra geplant.

> zur Website des Konzerthauses Dortmund

Frenzy ist Adams’ langjährigem Freund Simon Rattle gewidmet, einem „unvergleichlichen Musiker, zutiefst mitfühlenden Menschen und seit eh und je begeisterten Interpreten meiner Musik“ – passenderweise, so der Komponist, fehle es dem Stück trotz des Titels („Raserei“) nicht an Momenten der Ruhe und der guten Laune. Simon Rattle ist dem Schaffen von John Adams in der Tat eng verbunden, vom Dirigat der frühen minimalistischen Klassiker Harmonium und Harmonielehre bis hin zu komplexen späteren Werken wie etwa The Gospel According to the Other Mary, das auch in einer CD-Box mit Aufnahmen der Berliner Philharmoniker enthalten ist.

Der Komponist weiter zu seinem neuesten Orchesterwerk:

Frenzy ist ein Stück, das in 18 Minuten die verschiedenen Stadien der 'Raserei' durchläuft, so wie das Oxford English Dictionary den Begriff definiert: ‚Erregung oder Unordnung des Geistes, dem Wahnsinn ähnlich; ein Zustand delirierender Wut, Begeisterung; eine wilde Torheit, Zerstreutheit, ein verrückter Einfall, eine Manie für etwas‘. Für mich fasst frenzy das zuweilen überwältigende Gefühl zusammen, das sich einstellt, wenn wir die aktuelle Welt um uns herum betrachten – vor allem, wie sie sich in unserer täglichen Dosis digitaler Nachrichten und Informationen präsentiert, aus denen wir vieles ungeachtet ihres subversiven, unterbewussten Einflusses auf unsere Stimmung konsumieren.

Einer der ‚verrückten Einfälle‘ (so alt wie Haydn, aber neu für meine eigene Arbeit) ist für mich eine Manie für die Weiterentwicklung singulärer melodischer Wendungen – eine Technik, für die es im Deutschen zwei anschauliche Begriffe gibt: Fortspinnung und Durchführung. Ausgehend von einem kurzen Zitat aus meiner letzten Oper Antony and Cleopatra, führe ich dessen motivisches Material durch ein ausgedehntes Spiegelkabinett, verwandle es, verzerre und verdrehe es, forme es um, modelliere es neu. Manchmal übernehmen die kleinsten rhythmischen Zellen die Oberhand, dominieren frenetisch den Vordergrund und treten dann zurück, um kontrastierenden Motiven Platz zu machen.“

Frenzy, komponiert im Jahr 2023, wurde vom London Symphony Orchestra, der Philharmonie Luxemburg, dem Konzerthaus Dortmund, der Philharmonie de Paris, dem Toronto Symphony Orchestra und der Los Angeles Philharmonic Association (Musikalischer und Künstlerischer Leiter: Gustavo Dudamel) in Auftrag gegeben.

*

Am 23. April präsentiert die Metropolitan Opera in New York ihre neue Inszenierung von Adams’ El Niño unter der Leitung von Marin Alsop, mit Julia Bullock, Davóne Tines und J'nai Bridges in den Hauptrollen. Im Sommer folgen im deutschsprachigen Raum zwei bedeutende Neuproduktionen von Adams’ szenischen Werken: The Gospel According to the Other Mary erlebt seine österreichische Erstaufführung an der Volksoper Wien im Rahmen der Wiener Festwochen (ab 15. Juni), und Nixon in China wird an der Deutschen Oper Berlin vom Kollektiv Hauen und Stechen inszeniert (Premiere am 22. Juni).
 

>  Further information on Work: Frenzy

Foto: John Adams (© Vern Evans)

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