Deutscher Musikautor*innenpreis 2025 für Unsuk Chin

Die in Südkorea geborene, seit rund 40 Jahren in Deutschland lebende Komponistin Unsuk Chin wurde in Berlin mit dem Deutschen Musikautor*innenpreis der GEMA in der Kategorie "Komposition Orchester" geehrt.
Rund 280 Gäste aus Musik, Kultur, Medien und Politik kamen am 27. Februar im Berliner Hotel The Ritz Carlton für die Verleihung des 16. Deutschen Musikautor*innenpreises zusammen. Mit Unsuk Chin ist in diesem Jahr eine der wichtigsten Stimmen der zeitgenössischen Musik aus dem Hause Boosey & Hawkes ausgezeichnet worden. In der Kategorie "Komposition Orchester" ehrte die Jury Chins innovativen und einflussreichen Beitrag zur Gegenwartsmusik. Der Preis, der seit 2009 jährlich vergeben wird, zählt zu den wichtigsten Auszeichnungen für Komponist*innen und Textdichter*innen in Deutschland.
Die GEMA würdigt mit dem Deutschen Musikautor*innenpreis Künstler*innen aller Genres, die mit ihrem Schaffen die Musiklandschaft bereichern und neue Impulse setzen. Die traditionell ausschließlich aus aktiven Musikautor*innen bestehende Jury wählte in diesem Jahr 22 Musiker*innen aus, die in verschiedenen Kategorien für ihre außergewöhnlichen Leistungen ausgezeichnet wurden.
Unsuk Chin, geboren 1961 in Seoul und seit vielen Jahren in Berlin ansässig, zählt zu den international bedeutendsten Komponistinnen ihrer Generation. Ihre Werke zeichnen sich durch eine raffinierte Klangsprache und experimentelle Ansätze aus, die traditionelle und moderne Elemente miteinander verbinden. Mit Stücken wie ihrem Violinkonzert, das 2001 mit dem prestigeträchtigen Grawemeyer Award ausgezeichnet wurde, oder ihrer ersten Oper Alice in Wonderland hat sie sich weltweit einen Namen gemacht. Ihre Kompositionen werden von den international führenden Orchestern und Ensembles auf allen Kontinenten aufgeführt.
Mit dem Deutschen Musikautor*innenpreis wird nicht nur Chins beeindruckendes Gesamtwerk gewürdigt, sondern auch ihr kontinuierliches Streben nach musikalischer Innovation. Die Jury lobte insbesondere ihre Fähigkeit, komplexe Strukturen mit emotionaler Tiefe zu verbinden, sowie ihre unverwechselbare Handschrift, die in jedem ihrer Werke erkennbar ist.
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Am 18. Mai feiert Chins zweite Oper Die dunkle Seite des Mondes Premiere an der Staatsoper Hamburg, inszeniert vom irischen Theaterkollektiv Dead Centre. Inspiriert ist das Bühnenwerk von Leben und Werk des Physikers und Nobelpreisträgers Wolfgang Pauli und seiner engen Verbindung mit dem legendären Psychologen Carl Gustav Jung, die nicht zuletzt aus dem umfangreichen Briefwechsel beider hervorgeht. Unter der Leitung des scheidenden Hamburger Generalmusikdirektors Kent Nagano, einem der großen Förderer von Chins Musik, wird Die dunkle Seite des Mondes an fünf Terminen gezeigt; in den Hauptrollen sind unter anderem Bo Skovhus und Siobhan Stagg zu erleben.
Foto: Unsuk Chin bei der Verleihung des Deutschen Musikautor*innenpreises 2025 (© Brauer Photos, J. Harrell)