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Erst kürzlich ist John Adams’ Oper El Niño in einer gefeierten Produktion an die New Yorker Metropolitan Opera zurückgekehrt; in Europa schließt sich nun die österreichische Erstaufführung von The Gospel According to the Other Mary im Rahmen der Wiener Festwochen sowie eine Neuinszenierung von Nixon in China in Berlin an.

Mit The Gospel According to the Other Mary legte John Adams 2013 sein zweites, von biblischen Stoffen inspiriertes Bühnenwerk vor. Nach El Niño mit seiner dezidiert weiblichen Sicht auf die Geburt Jesu wendet sich Adams beim zweiten Mal abermals einer der großen Frauenfiguren aus dem Neuen Testament zu: Maria Magdalena. Gemeinsam mit seinem Librettisten Peter Sellars, der bereits das Textbuch für El Niño beisteuerte, wird die Geschichte in die Gegenwart verlegt.

In der Oper leitet Maria mit ihrer Schwester Martha ein Heim für arbeits- und obdachlose Frauen, das von Spenden und kleinen Wundern lebt. Auch eine für mehr Gleichheit und Gerechtigkeit kämpfende Gruppe von Aktivist*innen um einen Mann namens Jesus findet Zuflucht in dieser Gemeinschaft. Doch auch die schützenden Mauern sind kein dauerhafter Schutz gegen eine von Gewalt, Brutalität und Ungerechtigkeit geprägte Welt. „Mit seinem Fokus auf die marginalisierten Perspektiven von Maria Magdalena und Martha rückt The Gospel According to the Other Mary biblische Charaktere und Ereignisse, einschließlich der Auferweckung des Lazarus und der Passion Christi, in ein stark politisches, zeitgenössisches Licht“, heißt es in der Ankündigung der Volksoper Wien, die als letzte Premiere in der laufenden Saison The Gospel According to the Other Mary in österreichischer Erstaufführung zeigt. Premiere ist am 15. Juni im Rahmen der Wiener Festwochen, weitere Aufführungen folgen bis zum 30. Juni.

Regie führt Lisenka Heijboer-Castañón, die zugleich ihr Volksopern-Debüt gibt; die musikalische Leitung liegt in den Händen von Nicole Paiement, die als Spezialistin für zeitgenössische Musik gilt.

> zur Produktion auf der Website der Volksoper Wien

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Mit ihrer 1987 uraufgeführten Zeitoper über den historischen Staatsbesuch des amerikanischen Präsidenten Richard Nixon in China anno 1972 schrieben John Adams (Musik), Alice Goodman (Libretto) und Peter Sellars (Inszenierung) ihrerseits Geschichte. Bis heute hat sich an der Aktualität des Stoffes wenig geändert: Nixon in China ermöglicht die großformatige musikdramatische Auseinandersetzung mit der aktuellen Weltlage, namentlich der Krise der US-Demokratie, der neuerlichen Konfrontation der globalen Machtblöcke sowie der zentralen Rolle Chinas auf der politischen Szene. Bereits im zurückliegenden Jahr wurde das erfolgreiche Musiktheaterwerk etwa in Madrid, Paris, Dortmund, Koblenz und Hannover in neuen Inszenierungen auf die Bühne gebracht, jetzt folgt die Deutsche Oper Berlin mit einer neuen Produktion, die am 22. Juni Premiere feiert.

„Die Annäherung der beiden Großmächte war eines der größten Medienspektakel des 20. Jahrhunderts, Nixon selbst setzte sie in ihrer historischen Bedeutung mit der Mondlandung gleich“, heißt es in der Ankündigung des Opernhauses. „Die Oper […] bringt die zeitgeschichtlichen Fakten des Staatsbesuchs auf die Bühne und nimmt gleichermaßen den medialen Aspekt des Ereignisses in den Blick. […] Wie eine satirisch überhöhte TV-Dokumentation folgt die Minimal-Music-Oper weitestgehend dem Protokoll des mehrtägigen Staatsbesuchs und zeigt ihre überlebensgroßen Protagonist*innen zwischen Selbstinszenierung, der Suche nach Verständigung und Ratlosigkeit.“ Diesen medialen Aspekt stellt auch das Musiktheaterkollektiv „Hauen und Stechen“, das für die künstlerische Umsetzung verantwortlich zeichnet, in seiner Inszenierung heraus. Das Team um die Regisseurinnen Julia Lwowski und Franziska Kronfoth, bekannt für seine performative Regiehandschrift und seine zeitgemäßen, genreübergreifenden Theaterabende, fokussiert vor allem auf den propagandistischen Aspekt des Gipfeltreffens, bei dem so heikle Themen wie der Vietnamkrieg oder das angespannte Verhältnis zu Taiwan bewusst ausgeklammert wurden.

> zur Produktion auf der Website der Deutschen Oper Berlin
 

>  Further information on Performance: The Gospel According to the Other Mary

>  Further information on Work: Nixon in China

Foto: John Adams (© Deborah O'Grady)

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