Brett Dean: Fire Music in Wien/Berlin und neues Digital-Album
Mit seiner Fire Music, entstanden 2011, gedachte Brett Dean der verheerenden Brandkatastrophe im australischen Bundesstaat Victoria. Marin Alsop dirigiert Anfang 2025 die österreichische und deutsche Erstaufführung beim RSO Wien und den Berliner Philharmonikern.
Mit seinem Orchesterwerk Fire Music, komponiert im gemeinsamen Auftrag des Königlichen Philhamonischen Orchesters Stockholm, des BBC Symphony Orchestra und des Australian Ballet, gedachte Brett Dean der sogenannten Black Saturday bushfires – die wohl größte Brandkatastrophe Australiens, die Anfang Februar 2009 im Bundesstaat Victoria eine Fläche von 430.000 Hektar zerstörte, mehrere Ortschaften vernichtet und 173 Menschen das Leben kostete. Als Ursachen wurde sowohl Brandstiftung als auch politische und klimabedingte Umstände ausgemacht. Als gebürtiger Australier ebenso wie als Komponist, der schon in etlichen Werken (etwa Pastoral Symphony) musikalische Statements gegen Umweltzerstörungen und aktuelle Missstände formulierte, sah Dean sich zu seiner Fire Music motiviert.
Das etwa halbstündige Stück malt das Brausen des Feuers ebenso, wie es rituelle Klänge für die Trauer ertastet. Ein großer Orchesterapparat breitet sich mit drei „Satellitengruppen“ durch den ganzen Konzertsaal aus. Nach Stationen auf mehreren internationalen Podien und einer von Graeme Murphy unter dem Titel „The Narrative of Nothing“ 2012 choreografierten Ballettversion kommt Fire Music nun nach Österreich und Deutschland. Marin Alsop dirigiert Aufführungen beim Radio-Symphonieorchester Wien (23. Januar, ÖEA) und den Berliner Philharmonikern (20. bis 22. Februar, DEA).
Zwischen 2020 und 2023, war Dean, der heute in Großbritannien lebt, Composer-in-Residence des London Philharmonic Orchestra. Das Orchester feiert nun die dreijährige Zusammenarbeit mit einer neuen Sammlung von Orchesterwerken auf zwei CDs (LPO-0130). Hierzu gehören unter anderem Deans Cellokonzert, sein Bratschenkonzert sowie der Uraufführungsmitschnitt von In spe contra spem für zwei Soprane und Orchester im April 2023 in der Royal Festival Hall mit Elsa Dreisig und Emma Bell und unter der musikalischen Leitung von Edward Gardner. Insgesamt versammelt die Edition sieben Werke, die während Deans Residenz live im Konzert aufgenommen wurden. Zusammen mit fünf führenden Dirigenten und fünf herausragenden Solist*innen navigiert das LPO gekonnt durch die verschiedenen Facetten von Deans Orchesterwerk.
> Die Doppel-CD anhören oder downloaden
Foto Brett Dean: © Bettina Stöß