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Sikorski

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Programme Note

„Anlässlich eines für den 25. März 1987 in der Kölner Philharmonie geplanten Konzerts unter dem Motto ,Musik aus Lockenhaus' mit der Uraufführung von Sofia Gubaidulinas „Hommage å T.S. Eliot" für Sopran und Oktett (einem Auftragswerk der Kölner Philharmonie) und dem Schubert-Oktett waren die
Interpreten (Christine Whittlesey, Eduard Brunner, Klaus Thunemann, Radovan Vlatkovic, Gidon Kremer, Isabelle van Keulen, Tabea Zimmermann, David Geringas, Alois Posch) und die Komponistin während der Probenphase in einem Hotel im nahegelegenen Mettmann untergebracht. Einen Tag vor dem Konzert hatte Gidon Kremer die Idee, dass es doch wunderbar wäre, wenn Frau Gubaidulina eine Zugabe für diese seltene Ensemblebesetzung schreiben könnte. Er dachte an etwas Mitreißendes und gleichzeitig Geistreiches und Witziges. Da Sofia Gubaidulina Kremer — damals wie heute - hoch verehrte und ihm für seinen unermüdlichen Einsatz für ihre Musik (angefangen mit ihrem Violinkonzert „Offertorium") unendlich dankbar war, konnte sie ihm diese Bitte nicht abschlagen und machte sich des Nachts daran, die gewünschte Partitur innerhalb weniger Stunden zu Papier zu bringen, wobei sie auch noch die
Einzelstimmen von Hand ausschreiben musste. Da im zweiten Teil des Konzerts Schubert erklingen sollte und sich die Interpreten aus Musikern von Gidon Kremers österreichischem Kammermusikfestival Lockenhaus rekrutierten, wohin die Komponistin erst ein Jahr zuvor ihre allererste Westreise geführt hatte, entschied sich Gubaidulina für eine wienerische Walzervorlage. Es erübrigt sich, denke ich, zu erwähnen, dass die Uraufführung dieser Zugabe, die die Komponistin einmal von ihrer heiteren und unbeschwerten Seite zeigt, am Ende des Kölner Konzerts ein riesengroßer Erfolg wurde. Der Kritiker Heinrich von Lüttwitz schrieb in der Zeitschrift ,Das Orchester': „Ein Minutenwalzer von Johann Strauß nebst Zutaten als Zugabe überrumpelte das Publikum vollends: quasi eine gentechnologische Missgeburt mit Mozart, Gerard Hoffnung, Ladislav Kupkovic? Auf die allseitig gefeierte Russin, Lady Sofia aus der Sowjettatarenrepublik, als Urheberin dieses exzellenten Scherzes hätten wohl die wenigsten getippt." Zwei Jahre später legte die Komponistin — erneut auf Bitten von Gidon Kremer - aus aufführungspraktischen Erwägungen heraus eine Alternativfassung für Klavier und Streichquintett vor. Beide Versionen werden seitdem immer wieder einmal gern aufgeführt.“ (Hans-Ulrich Duffek)

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