Salome (transcription for mid-size orchestra)
op. 54 (1904-05, orch. 2011/17)Libretto vom Komponisten nach dem Drama von Oscar Wilde (dt., tschech., engl., frz., ital.)
Major roles: S,M/A,T,Bar; minor roles: A,6T,2B,mime;
2(I=picc, II=picc,afl).2(II=corA).corA(=ob,heckelphone).2(I=Ebcl, II=Ebcl,bcl).bcl(=cl,dbcl).2(II=dbn)-4.3.3.1-timp.perc(2)-harp-pft(=cel)-strings(8.8.8.6.4)
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Boosey & Hawkes
Bedeutsamen Kompositionen, darunter Klaviersonaten Beethovens, Liederzyklen der Romantik und wenig bekannten Arbeiten Mussorgskys, neue Möglichkeiten zu eröffnen – das ist das große Ziel des erfahrenen Dirigenten und Bearbeiters Eberhard Kloke. Eine umfangreiche Veröffentlichung seiner Transkriptionen und Paraphrasen ist somit gleichsam ein Appell, die oft starren Grenzen des Kulturbetriebs zu durchbrechen und neue Wege bei der Repertoireauswahl zu beschreiten. Der Drang, für die Werke neue gedankliche und physische Räume zu erschließen, entwickelt sich bei dem Bearbeiter und damit auch dem Interpreten Kloke dabei stets aus der DNA des musikalischen Materials selbst.
Bei der Neuausbalancierung von R. Strauss´ Werken sowohl innerhalb des Orchesters als auch zwischen Bühne und Solist*innen steht die Transparenz und Klarheit aller Elemente an erster Stelle. Auch Verzicht auf musikalische Dopplungen spielt hier eine entscheidende Rolle, der üppige Mischklang weicht einem nuancenreichen Dialog der Instrumente. Die Auffrischung – durch das neue Gleichgewicht sowie die Farben der seltener benutzen, meist nach der Tiefe strebenden Mitglieder der Instrumentenfamilien wie die Altflöte, Kontrabassklarinette, Wagnertuba, Xylorimba – geht trotz kleinerer Besetzung mit einer musikalischen Verdichtung einher.
Zentrales Anliegen für die vorliegende, neue Transkription von Richard Strauss’ »Salome« für 11 Soli (incl. Doppelrollen) und 59 Instrumentalisten/Innen war, eine aufführungspraktische Alternative für das Stück – bei grundsätzlicher satztechnischer Beibehaltung der Strauss’schen großen Partitur – herzustellen.
Bei der vorgenommenen Transkription geht es um eine nicht geringfügige Veränderung des Klangbildes und damit der Klangstruktur innerhalb des Orchesters sowie der Balance zwischen Bühne und Orchester.
Dem vermeintlichen Verlust von „großer Oper“ wird eine radikale kompositorisch-klangliche Substanz im Sinne einer Feinabstimmung zwischen Soli und deutlich verkleinertem und verschlanktem Orchester entgegengesetzt.
Im Vordergrund stehen besetzungstechnische Vorteile durch variable Besetzungs- alternativen im Hinblick auf schlankere Stimmen, welches wiederum der Textverständlichkeit und Transparenz zugute kommt und damit auch grundsätzlich der musik-theatralischen Anlage des Stückes zu entsprechen in der Lage ist. Eberhard Kloke
Ausführliche Beschreibung des Bearbeiters
Broschüre zu Eberhard Klokes Transkriptionen bei Boosey & Hawkes