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Scoring

2.2.2.2-2.2.0.0-timp-strings

Abbreviations (PDF)

Publisher

Rahter

Territory
This work is available from Boosey & Hawkes in der ganzen Welt.

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Programme Note

Als Tschaikowski 1866 seine erste Sinfonie komponierte, lagen ereignisreiche Jahre hinter ihm, die seinem Leben eine komplett neue Ausrichtung gaben. Auf Wunsch seiner Eltern hatte er von 1850 bis 1859 die Rechtsschule in Sankt Petersburg besucht und war anschließend im Justizministerium in Sankt Petersburg tätig. Statt einer gesicherten Karriere im Staatsdienst begann Tschaikowski dann allerdings 1862 in dem von Anton Rubinstein gegründeten Petersburger Konservatorium ein Musikstudium und wurde von Rubinstein selbst in Komposition und Instrumentation unterwiesen. Nach seinem Abschluss wechselte er 1866 nach Moskau und fand dort bei Anton Rubinsteins Bruder Nikolai Rubinstein eine Bleibe. Dieser vermittelt ihm auch eine Stelle als Dozent für Musiktheorie am Moskauer Konservatorium.

Die Urfassung der ersten Sinfonie entstand trotz großer Selbstzweifel und körperlicher Beschwerden innerhalb weniger Monate, wurde aber von seinen ehemaligen Lehrern am Petersburger Konservatorium, Anton Rubinstein und Nikolai Zaremba, als nicht ausreichend zurückgewiesen. Tschaikowski reichte Ende 1866 eine überarbeitete Fassung ein, die die Änderungswünsche seiner Lehrer berücksichtigte. Aber nur der 2. Satz (Adagio) und der 3. Satz (Scherzo) wurden als aufführungsreif bewertet und im Februar 1867 aufgeführt, der erhoffte Erfolg blieb allerdings aus. Ein Jahr später wurde schließlich die ganze Sinfonie in einer wiederum überarbeiteten Version erfolgreich in Moskau durch Anton Rubinstein uraufgeführt. Es dauerte dann aber weitere 15 Jahre bis zur zweiten Aufführung, erneut in einer revidierten, der heutzutage bekannten Fassung.

Die mehrmaligen Revisionen zeigen einen Komponisten, der zu Karrierebeginn seinen Personalstil durch die Auseinandersetzung mit den Werken der führenden Komponisten seiner Zeit entwickelt. Im Sommer 1866 waren für Tschaikowski vor allem die „Italienische Sinfonie“ von Mendelssohn als auch die 1. und 3. Sinfonie von Robert Schumann die abendliche musikalische Lektüre auf dem Klavier. Zugleich zeugen die Überarbeitungen aber auch von der Prägung und Auseinandersetzung mit seinen Lehrern, die beide – sowohl Rubinstein als auch Zaremba – einen eher konservativen, westlich-klassisch orientierten Kompositionsstil präferierten und sich damit vom „mächtigen Häuflein“ der fünf nationalrussisch orientierten Komponisten Balakirev, Borodin, Cui, Mussorgski und Rimski-Korsakow abgrenzten. Der Komponist selbst nannte seine Sinfonie „Winterträume“, auch dem ersten („Träume auf der Winterfahrt“) und zweiten („Nebelland“) der vier Sätze gab er Beinamen, möglicherweise als Reminiszenz an seine Kindheit auf dem Lande.

Die von Oleg Caetani erstellte Fassung der ersten Sinfonie nähert sich der möglichen Urfassung für kleineres Orchester an (das Original wurde von Tschaikowski selbst vernichtet). Dabei wird insbesondere auf die später hinzukomponierten Ergänzungen im Finalsatz inklusive der dafür zusätzlich instrumentierten drei Posaunen, Basstuba, Becken und große Trommel verzichtet. Caetani möchte mit dieser – von ihm in einer Konzerteinführung für das Münchner Rundfunkorchester selbst „entspeckte Version“ genannten – durchsichtigeren Fassung dazu beitragen, dass die für den jungen Tschaikowski wichtigen Einflüsse von Mendelssohn und Schumann deutlicher hörbar werden.
(© Christian Wuchter, 2018)

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