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Sikorski
„Der Dialog zwischen einem Menschen, dessen physische Existenz begrenzt ist, und den ihn umgebenden Energien, die grenzenlos sind, sowie deren Koexistenz und gegenseitige Beeinflussung haben viele meiner Werke, so auch die Suite concertante, im Hintergrund stets thematisch geprägt. Wenngleich diese Suite ohne ein außermusikalisches Programm konzipiert wurde, ist ihre musikalische Sprache dennoch symbolisch und vielschichtig und lässt vielfältige Interpretationsmöglichkeiten zu. Auch die barocke Idee einer Suite mit einem Bezug zum Tanz ist auf dieses Werk in gewisser Weise anwendbar. Was ist unser Leben denn anderes als ein ständiger, sich ewig verändernder Tanz mit der Zeit?
Das Material zur ‚Suite concertante‘ entstammt den drei Präludienzyklen (jeweils 24 Präludien für Klavier solo, Violine und Klavier sowie Violoncello und Klavier), die ich im Jahre 1999 komponierte. Diese Zyklen ergeben zusammengenommen eine dreifache Reise durch alle Dur- und Moll-Tonarten. Das Material dieser drei Zyklen zu einem Werk zu vereinen gab mir die Möglichkeit, meine eigenen Erfahrungen mit den Präludienzyklen zu verdichten und ihre inneren Zusammenhänge aufzuzeigen. Am Ende der Suite ziehen alle 24 Dur- und Moll-Tonarten wie Schatten vorüber und führen uns zum Anfang des Werkes zurück, wodurch sich der Kreis schließt.
Die Musik zur Suite concertante spiegelt das brüchige und oft tragische Denken unserer Zeit wider. Die Suche nach Klängen aus der Stille hält die einzelnen Sätze wie ein Faden zusammen, der aus einem Labyrinth herausführt. Vielleicht kann man nur in der Stille die Schritte der Zeit wahrnehmen.“ (Lera Auerbach)