2=picc,afl).1(=corA).2(=bcl).asax.2(=dbn)-2.2.2(btrbn).1-timp-perc:crot/tpl.bl/flex/BD/tam-t/t.bells/vibr/marimba-hp-cel-pft-str
Abbreviations (PDF)
Sikorski
Der russische Dichter Nikolai Gogol hat vieles mit dem deutschen Romantiker E.T.A. Hoffmann gemein, zum Beispiel die beißende Ironie und das Spiel mit dem Irrationalen. Heute gilt Gogol, dessen 150. Todestags im Jahr 2012 gedacht wurde, als der Vater der modernen russischen Literatur. Viele Sujets, so zum Beispiel die düster-bizarre Erzählung der „Nase“, eines Körperteils, der sich von seinem Besitzer löst und ein ganz eigenständiges und furchteinflößendes Leben führt (Schostakowitsch hat daraus eine Oper gemacht), erinnern an Hoffmanns „Meister Floh“oder „Klein Zaches“. Lera Auerbach, die Gogol ungemein bewundert, schuf eine diesem Schriftsteller gewidmete Oper, die am 15. November 2011 am Theater am der Wien zur Uraufführung kam. Die Komponistin lässt darin, ausgehend von der letzten Lebensphase des großen, russischen Dichters, Figuren aus Gogols Werken und aus seinem Leben erscheinen. Sie nähert sich Gogol aber nicht rein biografisch, sondern versucht, für den sterbenden Dichter eine eigene poetische und musikalische Sprache zu finden. Bevor sie mit der Arbeit an dieser Oper begonnen habe, erzählt Auerbach, habe sie das vollständige Werk Gogols noch einmal gelesen, aber auch mehr als zwanzig Bücher, die über ihn geschrieben wurden. „Für die Oper wollte ich keine historische Darstellung von Gogols Leben schaffen, sondern eine Art Traumvision seiner inneren Leidenschaften, seines Wahnsinns und seiner Genialität. „Gogol“ ist letztendlich eine russische Oper, und die russische Geschichte ist ein alptraumhaftes Märchen, aus dem dieses Land vielleicht nie erwachen wird."