Eterniday. Hommage à W. A. Mozart
(2010)Sikorski
„Ich hatte das vollständige Werk im späten August bis zum frühen September 2009 niedergeschrieben und ließ mein Manuskript auf meinem großen Steinway Konzertflügel in meinem New Yorker Studio zurück, weil ich zu einer Konzerttour aufbrach. Nach meiner Rückkehr im Dezember wollte ich die Partitur ein letztes Mal überarbeiten, doch während meiner Abwesenheit zerstörte ein verheerendes, von einem Kabelbrand ausgelöstes Feuer mein Apartment inklusive dem Steinway und den Dingen, die sich im näheren Umfeld befanden. Das Manuskript des neuen Werkes war verloren. Ich versuchte mich an das Geschriebene zu erinnern, aber gab bald alle Hoffnung auf, denn der kreative Impuls hinter dem Werk war verloren. Ohne das Manuskript hatte ich auch die innere Beziehung zum Werk verloren. So entschloss ich mich, ein neues und anderes Stück zu schreiben. Auch die Instrumentation des Stücks tauschte ich aus. Anstelle eines Kammerorchesters wie ursprünglich bestezte ich eine große Trommel, Celesta und Streicher.
Der Konzertmeister hat ausgedehnte Soli im Concerto-grosso-Stil – manchmal sind sie Teil des Orchesterparts, andernorts behaupten sie eine klare, persönliche Aussage. Das entstandene Stück ist sehr andeutungsreich und detailreich, oft in vielfachen simultanen dynamischen Lagen. Die Streicher sind überwiegend in drei Stimmen geteilt: drei erste Geigen inklusive dem Solo, drei zweite und so weiter.
Bei dem Werktitel handelt es sich um ein Wortspiel aus den englischen Begriffen „eternity“ und „day“, die zusammengezogen – frei übersetzt „ein ewiger Tag“ – die alles überdauernde Musik Mozarts verdeutlichen sollen. Außerdem gibt es eine Beziehung Mozarts als Kind zu Stadt Koblenz, wo Eterniday uraufgeführt wird, und eine persönliche Beziehung meinerseits zu seinen Klavierstücken, die ich im Alter von fünf bis neun Jahren einmal alle aufgenommen habe.
Das Werk ist Daniel Raiskin gewidmet.“
Lera Auerbach (Übersetzung: Helmut Peters)