Sikorski
„Als ich vom Münchner Motettenchor beauftragt wurde, eine Chorfassung (mit Bariton und Klavier zu vier Händen) zur Dichterliebe von Robert Schumann zu schreiben, so war gleichzeitig der gegenseitige Wunsch, diesen Konzertabend noch um ein Werk von mir für diese Besetzung zu ergänzen.
Schon lange hatte ich den Plan, Chorlieder zu schreiben. Die eingehende Beschäftigung mit der Dichterliebe und die Lektüre 'Der Frühling der Revolution' von Christopher Clark führte zu einer Textauswahl, die ein breites Panorama jener Zeit sein sollte und dabei verschiedenste Richtungen, ob lyrisch, politisch oder biedermeierlich abbilden soll. Dass Heine die berühmten ersten Zeilen 'Im wunderschönen Monat Mai', die am Anfang der Dichterliebe stehen, wohl einem anderen Kollegen abgehört hat, ermöglichte einen Einstig in den Liederzyklus über Schumanns Musik, die sich dann aber immer weiter entfernt und durch Verfremdungen, Choreffekte und einen sehr orchestralen und dramatischen Einsatz des Klaviers erweitert wird. Im Zentrum des Zyklus steht die theatral angelegte Vertonung der 'Schlesischen Weber' von Heinrich Heine.“ (Johannes X. Schachtner)