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Music Text

Walter Raffeiner (dt.)

Scoring

1.1.1.1-1.1.1.1-perc(2)-elec.git-pft-synth-accordion-strings(1.0.1.1.1)-voice transformer

Abbreviations (PDF)

Publisher

B&B

Territory
This work is available from Boosey & Hawkes in der ganzen Welt.

Availability

Uraufführung
08/10/2005
Helmut-List-Halle, Graz
Walter Raffeiner, baritone / Klangforum Wien / Johannes Kalitzke
Composer's Notes

Den Impuls zu diesem Stück gab mir Christian Scheib mit seinem nun schon lange zurückliegenden Ansinnen, Musik in Verbindung mit Literatur zu schreiben, in welchem der Textautor selbst in Erscheinung tritt. Eine glückliche Annäherung, die mir hier nach längerem Suchen sinnfällig erschien, war die, sich mit den skurril-abgründigen Versen von Walter Raffeiner zu beschäftigen, der sich ja nicht nur als Opern- und Liedsänger, sondern auch als Lyriker und Filmemacher einen Namen gemacht hat: hier ist der Poet als Sänger seiner selbst einsetzbar.

Die Stimmung der zehn kurzen Gedichte schwanken zwischen Melancholie und Sarkasmus, sie zeichnen ein Bild von den Abgründen menschlicher Selbsttäuschung und Selbstentfremdung, dies vor einem oft grellen, gleichsam überbelichteten Hintergrund (Hitze, Helligkeit,Gewaltsamkeit), den musikalisch aufzugreifen ich versucht habe.

Die verwendeten Verse erscheinen wie eine Travestie romantischer Lyrik und finden ihr musikalisches Pendant in der Übertragung struktureller Kernelemente klassischer Klischees – wie etwa dem Schubertschen Erlkönig oder der Mondscheinsonate – auf die Grundparameter der Musik. Als kompakte Intervall- oder Rhythmuszellen werden diese in der Art eines modularen Stecksystems in fortlaufend veränderter Geschwindigkeit mit ihresgleichen verkettet und ergeben dadurch entweder ein komplex stolperndes Rhythmusgeflecht mit minimalistisch reduzierter Semantik (etwa bei „marsch“), oder im Zusammenhang einer Entwicklungsform („wiegenlied“) ein Klangbild zielloser Veränderung, das sich zuguterletzt („kadenz“) in der motivischen Essenz aller Lieder gleichzeitig konzentriert, so wie der einsame Wanderer im geraden Fall.
Johannes Kalitzke

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