3(III=picc).2.corA.2.bcl.2.dbn-4.3.2.btrbn.1-timp.perc(2):vib/tpl.bl/SD/tam-t/crot/t.bells/siren/2timbales/BD-harp-pft-strings
Abbreviations (PDF)
Boosey & Hawkes
Das einsätzige Konzert basiert auf einem „geisterhaften" Thema, das aus drei Tonhöhen besteht und sieben Töne lang ist. Es erklingt zu Beginn und wird während des langsamen Eröffnungsabschnitts in verschiedenen Gestalten wiederholt. Jedes Mal tritt weiteres, neues Material hinzu, am wichtigsten hiervon ist die hochexpressive Melodie der Solo-Posaune. Das Solo-Material sinkt in der Tonlage immer weiter nach unten, wobei die übrigen Begleitfiguren immer belebter und unruhiger werden.
Schließlich weicht die Musik einer tänzerischen „Scherzo"-Variation, „Allegro marcato e ritmico", die auf der melodischen Gestalt des Anfangs gründet. Sie stoppt abrupt, wenn Teile des langsamen Materials wiederkehren, die anfangs des Werks Beginn hinzutraten. Sie werden kurz entwickelt, im Wesentlichen eine hervortretende Flötenmelodie.
Ein neuer Tanzrhythmus tritt auf, ähnlich einem fließenden Walzer, wiederum eine Variation des Anfangsthemas. Ein schnelles Huschen in den tieferen Instrumenten untergräbt sein Gleichgewicht. Diese Bewegung treibt die Musik in die zentrale Durchführung, der Puls wird schneller und hektischer. Ein kontrapunktisches Posaunen-Quartett unterbricht den Verlauf, ehe die Musik ihre größte Geschwindigkeit erreicht, überragt vom Klang einer Sirene.
Eine Reprise des Quartetts schließt sich an, diesmal vorgetragen von Bratschen. Sie kündigt den langsamen Satz des Konzerts an, der zu Beginn einer Hymne ähnelt, dann jedoch in eine Episode übergeht, in der die Solo-Posaune mit dem ersten Horn und zwei Celli „diskutiert". Die Passage trägt die Bezeichnung „delicato e lontano, espressivo, dolente, wie Kammermusik".
Ein weiteres Mal erscheint das Hauptthema, diesmal in einer neuen, hohen, ätherischen Gestalt und mit geänderten Intervallen. Schließlich mündet das Konzert in den tanzähnlichen Schlusssatz. Hier werfen sich „tuckernde" Streicher gegen virtuoses Staccato-Spiel der Posaune, wobei die „Tonguing"-Technik zum Einsatz kommt.
Dies steigert sich zu einer Kadenz, in der die vier Posaunen eine abschließende, halb-improvisierte Unterhaltung führen. Den Abschluss bildet eine kurze Codetta, geprägt von der hymnen-ähnlichen Expressivität, die im Verlauf des Konzerts zu erleben war.
Das Konzert ist Jörgen van Rijen gewidmet in memoriam Sara Maria MacMillan.
© Sir James MacMillan 2017, dt. Übersetzung: Bernhard Lenort
Jörgen van Rijen/
Royal Concertgebouw Orchestra/
Ivan Fischer
RCO Live 17004
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