2.0.corA.2.1.dbn-2.2.0.0-timp-strings
Abbreviations (PDF)
Boosey & Hawkes
Dieses Werk entstand für die Britten Sinfonia und Nicholas Daniel, dem es gewidmet ist. Es hat drei Sätze. Der erste beginnt mit der allmählichen Ausformung rhythmischer Schichten in Bratschen, Fagott und Trompete, in die schließlich das Solo eintritt. Dann treibt plötzlich eine rhythmische Modulation die Musik voran, sie wird sehr schnell, flatterhaft und virtuos. Was den Aufbau des Satzes angeht, so läuft die Musik von einem bestimmten Moment an spiegelbildlich rückwärts ab und mündet schließlich in eine feierliche Coda.
Der zweite Satz basiert auf einem früheren Werk für Oboe allein, „in angustiis..." Das Material des Solos ist ausdrucksvoll und traurig und tritt den Satz hindurch vielfach in Dialog mit anderen Blasinstrumenten. Der nachdenkliche Charakter des Satzes wird unterbrochen durch kleine Felder aus Zwei-Ton-Figuren, diverse Pizzicato-Ausbrüche, etwas scherzo-artiges Material sowie erregte schnellere Abschnitte, aber die vorherrschende Stimmung ist introvertiert und cantabile.
Der letzte Satz beginnt nassforsch und hat einen clownesken Charakter. Sein Affekt insgesamt ist extrovertiert und dramatisch und bringt die Oboe mit schneller Aktion zur Geltung. Einige der ursprünglichen Gedanken aus dem Anfangssatz werden in abgewandelter Gestalt erneut eingeführt, ehe alles mit Jubel und Heiterkeit endet.
James MacMillan
"... MacMillan vom Allerbesten, fließend zwischen plastischen Klanglandschaften wechselnd und durchsetzt mit Augenblicken bewegender Schönheit." Kate Molleson, The Guardian
"Oboisten mögen beklagt haben, dass die Musikgeschichte ihnen noch ein Paradestück schuldig blieb – jetzt ist es da: James MacMillans Oboenkonzert verwandelt den Solisten in einen flinkfüßigen Musik-Athleten, einen Opernstar, einen umwerfenden Highland-Tänzer." David Honigmann, Financial Times
"Einflüsse schottischer und irischer Volksmusik spielen, wie auch in anderen Werken MacMillans, eine Rolle. In den possenhaften Außensätzen klingt ein Echo des Oboenkonzerts von Vaughan Williams wider, allerdings in ganz zeitgenössischer Weise. Herzstück ist ein intensives, klagendes Largo; es verarbeitet Material, das unter dem Eindruck der Anschläge des 11. September komponiert wurde. Widmungsträger Nicholas Daniel hält das Konzert für noch schwieriger einzustudieren als dasjenige von Elliott Carter." Michael Dervan, The Irish Times
Nicholas Daniel/Britten Sinfonia/James MacMillan
Harmonia Mundi HMU 807573