Gasa
(2008)Bote & Bock
Gasa bedeutet wörtlich soviel wie "Lied-Worte" und ist der Name einer erzählenden koreanischen Kunstlied-Gattung, die auf das 15. Jahrhundert zurückgeht. Der Text wird von einer Frau gesungen, die Gedichtdeklamation begleitet durch die lange Bambusquerflöte taegûm und die Sanduhrtrommel changgo. Zu den Eigenschaften der Stimme – Yun bildet sie im Violinpart nach – zählen polare Gegensätze wie rein und derb, fern und nah, hell und dunkel. "Gasa lebt im Raum. Es gibt keine Zeitbedrängnis, der Moment ist Raum und der Raum ist unendlich. In der Mitte gibt es dramatische Entwicklungen" (Isang Yun). Seine "Haupttontechnik", die er um 1963 in Werken wie Gasa und Garak für Flöte und Klavier herausbildete, entfaltet sich innerhalb zwölftöniger Klangfelder.
Walter-Wolfgang Sparrer (1990)
Hansheinz Schneeberger, violin / Holger Groschopp, piano/celesta / Matthias Würsch, cimbalom/percussion (Berlin, WP / live rec.)
Internationale Isang Yun Gesellschaft IYG 009