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Publisher

Bote & Bock

Territory
This work is available from Boosey & Hawkes in der ganzen Welt.

Availability

Erstaufführung der Fassung
26/04/1998
Townhall, Mainz
Helmut Hebler, cello
Programme Note

... dieses unaufhörliche Spiel der Transformation führt dann doch nach wiederholt gescheiterten Anläufen zum (...) ... im Oktober 1974.
Nachdem sie zwei Gläser Wodka getrunken hat, nimmt sie ein drittes Glas Wodka in die Hand und, mit dem Pelzmantel ihrer Mutter bekleidet, damit der (...) sich anfühlen würde wie das Einschlafen in altvertrauten Armen, setzt sich in der geschlossenen Garage auf den Fahrersitz ihres roten Cougar, läßt den Motor laufen und schaltet das Radio ein. (H.Oe.)



"Die Schwierigkeit ist,
daß ich meine Gesten gefrieren ließ.
Die Schwierigkeit war nicht
in der Küche oder den Tulpen,
sondern in meinem Kopf,
meinem Kopf!" Anne Sexton

Anne Sexton, geboren 1928 in Newton, Massachussetts, lebte zunächst das klassische Klischee der Mittelschichts-Hausfrau, bis sie im Alter von 28 Jahren nach einem psychotischen Schub auf Anraten ihres Therapeuten Lyrik zu schreiben begann. In den nächsten 15 Jahren wurde sie zu einer der prominentesten Vertreterinnen der "confessional poets". Sie erhielt bedeutende Literaturauszeichnungen, darunter den Pulitzer-Preis. Am 4. Oktober 1974 nahm sie sich das Leben.



Sexton A. entstand als Auftragswerk der 47. Berliner Festwochen. Es ist der Solistin Tabea Zimmermann gewidmet. Dem Stück liegt eine Todesmotivik zugrunde. Es verarbeitet den Moment des Selbstmordes der Anne Sexton, die, zu den "confessional poets" des Amerika der sechziger und frühen siebziger zählend, in ihrem Schaffen immer wieder die eigene Befindlichkeit thematisierte. Mehr und mehr in innere Konflikte verstrickt, setzte sie ihrem Leben 1974 selbst ein Ende.
Wie in allen Kompositionen Oehrings geht es auch in Sexton A. um Sprache, die nicht nur Nähe herstellen, sondern auch Menschen voneinander entfernen kann, Verletzungen schafft. Als Sohn gehörloser Eltern erlernte er zuerst die Gebärdensprache, die noch heute seine eigentliche Muttersprache darstellt und zentrales Thema seiner Vertonungen ist. Der Zwiespalt von frei in den Raum greifender Gebärde auf dem Klang der Sprache widmet sich Oehring auf ganz spezielle Weise. In erster Linie vom Sehen geleitet, versteht er seine Kompositionen als Filme. In Sexton A. bestimmen ebenfalls abrupt wechselnde Bildschnitte den musikalischen Verlauf. Kurze, prägnante Figuren erscheinen in wörtlich und variierter Wiederholung. Innerhalb einer bis in kleinste Details festgeschriebenen Partitur - lediglich ein Takt lang bleibt der Gestaltungsmodus dem Musiker selbst überlassen - werden die klanglichen Möglichkeiten des Instruments geradezu erschöpfend ausgeweitet. Sexton A. verwendet Melodien der Komponistin Iris ter Schiphorst, mit der Oehring wiederholt zusammenarbeitete.

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