Bote & Bock
Ich hatte damals die Vorstellung, daß man bei einer musikalischen Verarbeitung von Mallarmé-Texten insofern vielleicht auch einen etwas anderen Weg als Boulez gehen könne, als man versuchen könnte, die Form der Mallarméschen Dichtung musikalisch nachzuzeichnen. Damit ist eigentlich schon das Wesentliche über die drei Rondels gesagt: Sie finden drei gleichgebaute musikalische Sätze, jeder der Sätze besteht aus drei Teilen; die Form eines jeden Satzes ist: ABCACBA.
Allerdings sind die wiederholten Teile nicht wörtlich wiederholt, sondern mit veränderten Tonhöhen; das hier verwendete Prinzip ist die Isorhythmie, die ich übrigens auch in meinen Eichendorffliedern angewendet habe.
Die Tonhöhenkonstruktion ist nicht im strengen Sinn seriell; es entstehen aber sehr übersichtliche und zum Teil durch gewisse Beziehungen miteinander verbundene zwölftönige Felder.