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Scoring

0.0.0.0-0.0.0.0-perc(1):tgl/3wdbl/tmpl.bl/BD/susp.cym/tam-t/Chinese.bells/glsp-pft-str

Abbreviations (PDF)

Publisher

Sikorski

Uraufführung
09/11/2011
Stadtcasino, Basel
Sinfonieorchester Basel / Dennis Russell Davies
Composer's Notes

„Auf den von Russland (im Augustkrieg 2008) okkupierten georgischen Territorien befinden sich einige Dutzend einzigartiger Denkmäler der georgischen Kirchenbaukunst. Die Absurdität der russischen Propaganda nach der Anerkennung der Unabhängigkeit Abchasiens und des Territoriums, das Südossetien genannt werden muss, wird offensichtlich, wenn man nicht nur die Vielzahl der historischen georgischen Denkmäler in diesen Territorien berücksichtigt, sondern auch die elementare Unkenntnis der geografischen Gegebenheiten in dieser Region. So kann beispielsweise die kaukasische Gebirgskette (fast 4000m über dem Meeresspiegel) grundsätzlich nicht die Funktion einer Berliner Mauer (3,60m) haben, die zeitweise West- und Ostberlin voneinander getrennt hat.
Ohne mich zu tief in das Wirrwarr der Geschichte hinbegeben zu wollen, so bin ich doch davon überzeugt, dass die Georgier, Abchasen und Osseten in absehbarer Zukunft weiterhin so zusammenleben müssen, wie sie im Laufe vieler Jahrhunderte miteinander gelebt haben. Ich glaube, wir werden gemeinsam beweisen müssen, dass das Gute zuweilen in der Lage ist, über das Böse zu obsiegen.
Und unabhängig davon, dass die russische orthodoxe Kirche die Machtbefugnis der eigenständigen georgischen Kirche im Rahmen der allgemein anerkannten Grenzen eines souveränen Georgiens nicht in Abrede stellt, wurde in der letzten Zeit von Seiten der Separatisten eine Reihe von Handlungen begangen, die dieser Überzeugung widersprachen.
Ein klares Beispiel für die Russifizierung Abchasiens ist das Bestreben, die Außenansicht der Kirche zum hl. Ilori (11. Jh.) zu verändern und sie damit all ihrer Elemente zu berauben, die für georgische Kirchen charakteristisch sind. Selbige Kirche erhielt plötzlich eine neue Kuppel mit Kreuz, wie sie für die russische Kirchenarchitektur typisch ist, und ihre Fassade wurde gelb angestrichen.
Meines Erachtens ist solch eine Tendenz nicht weniger widerrechtlich als eine permanente Militarisierung von okkupierten Territorien.
‚Amao omi‘ (Sinnloser Krieg) ist der Titel eines Gedichtes von Wascha Pschawela. So nannte ich die ursprüngliche Fassung meines Werkes für Saxophonquartett und Kammerchor, die im Jahre 2005 entstand, drei Jahre vor den tragischen Ereignissen im August 2008. Der neuen Fassung für Saxophonquartett und Orchester, die der junge Komponist Nika Memanischwili angefertigt hat, entschloss ich mich, den Namen der Ilori-Kirche zu geben, da die in diesem Werk zum Ausdruck kommenden Gefühle des Bedauerns und der Empörung aufs Beste meinen Emotionen angesichts der oben beschriebenen schändlichen Taten entsprechen.“ (Gija Kantscheli)

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