Coro mariachi: S,A,T,Bar; 2vln-2tpt-vihuela-gtr.bgtr;
2.picc.2.corA.2.bcl.2.dbn-4.3.2.btrbn.1-timp.perc(2)I=xyl/guiro/SD/BD; II=tam-t/marimba/maracas/tamb/TD-harp-pft-strings
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Bote & Bock
Als die USA sich zum Eintritt in den Zweiten Weltkrieg gezwungen sahen, wurden Arbeiter eingezogen und landwirtschaftliche Flächen unbeaufsichtigt zurückgelassen. Damit die Anbaupflanzen auf den Feldern nicht verrotteten, wurde 1942 mit Mexiko das Landarbeiterabkommen namens „Bracero“-Programm unterzeichnet. Im Rahmen dieses binationalen Abkommens sollten mexikanische Arbeiter in Amerika bei der Ernte helfen. Daraufhin reisten über drei Millionen Mexikaner in die USA ein, um sich als Gastarbeiter auf den Feldern zu verdingen. Dank seiner Vorteile wurde das Programm immer wieder verlängert, bis es 1964 eingestellt wurde, da es zu viele Wanderarbeiter gab und der mechanische Baumwollernter auf den Markt kam. Außerdem führten die Landarbeitergewerkschaft, die von César Chávez gegründet wurde und sich unter dessen Leitung für mehr Arbeiterrechte einsetzte, und die Bürgerrechtsbewegung dazu, dass das Programm nicht mehr durchführbar war. Die Handlung dieser Kantate spielt 1964, im letzten Jahr des Abkommens.
Pedro möchte Consuelo heiraten. Deren Vater Jorge möchte wissen, wie das junge Paar für seinen Lebensunterhalt aufkommen wird, und erfährt, dass Pedro am Bracero-Programm teilnehmen und sein Einkommen für die Hochzeit sparen möchte. Dies passt Jorge gar nicht, da er als junger Mann einer der ersten Arbeiter war, die im texanischen Pecos anheuerten. Dort hatte er aufgrund der Rassentrennung in Texas und der schlechten Arbeitsbedingungen keine guten Erfahrungen gemacht. Er verleiht den Arbeitern, die von mexikanischen Amtsträgern und Vorgesetzten in der Landwirtschaft misshandelt wurden, eine Stimme und äußert rückblickend nichts als nachtragende Beschwerden. Seine Ehefrau Dolores hingegen weist auf die positiven Aspekte hin, die er bei seiner bitteren Schilderung außer Acht lässt, und spricht ihrer Tochter Consuelo gegenüber eher positiv über die Elternschaft.
Dennoch möchte Jorge nicht, dass sein kleines Mädchen einen Bracero-Arbeiter bzw., noch schlimmer, einen illegalen Wetback heiratet, falls das Programm eingestellt wird und Pedros Plan zu einem lebensbedrohlichen Unterfangen mit Überquerung der Wüste im Grenzgebiet verkommt. Also berichtet er noch einmal von seinem eigenen Unglück als junger Bracero zwanzig Jahre zuvor. Doch Pedro lässt sich durch Jorges Schilderungen nicht entmutigen und erfährt von Jorge selbst, dass dieser ein Meister im Baumwollpflücken war und aufgrund seiner Wettsucht ernste Probleme bekam. Pedro fordert Jorge zu einer Wette heraus: Wenn er von den Baumwollfeldern zurückkehrt und ihn bei einem Wettpflücken in der prallen Sonne schlägt, muss Jorge der Hochzeit zustimmen. Consuelo, gar nicht begeistert, dass ihr Freund ihre gemeinsame Zukunft gegen ihren alten Vater verwettet, findet Pedros Entschlossenheit sehr romantisch und liest seine ereignisreichen Briefe über seine Fortschritte auf den Farmen Kaliforniens voller Leidenschaft.
Der Begriff „bracero“ leitet sich vom spanischen brazo („Arm“) her und beschreibt eine Person, die mit den Armen arbeitet.