Bote & Bock
Mit kniffligen Spieltechniken und der Auslotung extrem hoher und tiefer Lagen wurzelt Wild Rice in Kats-Chernins modernistischer, von Studien bei Helmut Lachenmann geprägter Frühphase. Doch in das geräuschhafte Quasi-Improvisieren mischt sich mit reinen Dreiklangsbrechungen sowie gesanglichen Passagen ein Ausblick auf die heute für die Komponistin typische bildhaft-zugängliche Klangsprache. Ihren eigenen Worten zufolge wurde Kats-Chernin hier inspiriert durch die Imagination eines langsamen Tanzes, bei dem eine alte Frau einen Sack Reis über ein windiges, weites Feld trägt, sowie durch die Ansicht des Berges Uluru: Wild Rice wurde komponiert für das Uluru-Projekt des Cellisten David Pereira, bei dem sich verschiedene Komponist*innen mit den Eindrücken des Outback auseinandersetzten, zur Feier des Rückgabe des Berges an die Indigenen Australiens.
David Pereira, cello
Tall Poppies TP181