Bote & Bock
Patina wurde ursprünglich für die Geigerin Jane Peters geschrieben und in einem Konzert neben Bachs berühmter Chaconne uraufgeführt. Ich wollte ein Stück schreiben, das an das historische Repertoire für Violine (und auch Cello) erinnert. Daran, wie viel das Solo-Instrument schon gesehen/gehört hat und welche Spuren es in seine DNA aufgenommen hat – ähnlich wie das patinierte Holz des Instruments. Der Beginn sollte wie eine Beschwörung der Vergangenheit klingen, die in sehr zaghaften, fragmentarischen Pizzicato-Akkordfolgen zurückkehrt und zu stärker ausgeprägtem melodischen Material heranwächst – gleichsam ein Blick in die Gegenwart und Zukunft. Es gibt Blitze von Ragtime und anderem kontrastierenden Material, das Stück besitzt etwas Kaleidoskopisches. Die Version für Cello entstand für Molly Kadarauch.
Elena Kats-Chernin