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Bote & Bock
Beethovens berühmte Pastorale von 1808 ist nur eines der zahllosen großen und kleinen Werke abendländischer Musik, in denen Komponisten die Schönheit und das Drama der Natur feiern. Schon wenn man anfängt, ein paar von ihnen aufzulisten (Schuberts Forelle, Mendelssohns Hebriden, Smetanas Moldau, Strauß’ Schöne blaue Donau, Saint-Saens’ Karneval der Tiere, um nur einige zu nennen), bekommt man eine Vorstellung von der offensichtlichen Masse und Vielfalt der Oden an die Natur in der klassischen Musik. Und in unserer Zeit hat Olivier Messiaen vermutlich mehr als alle anderen Komponisten dafür getan, uns auf die größten Sänger unseres Planeten aufmerksam zu machen – die Vögel.
Seit ich vor kurzem, nach 15 Jahren in Deutschland, nach Australien zurückgekehrt bin, ist mir mehr denn je bewusst geworden, welch unglaubliche Quelle von Freude und Schönheit, ganz zu schweigen von Inspiration, es ist, wenn man bloß das Fenster öffnet und lauscht. Mich jedenfalls überrascht es überhaupt nicht zu lesen, wie ungeheuer fasziniert Messiaen von der anderen Seite des Erdballs war, und massenweise Kookaburras (Rieseneisvögel) und Magpies (Elstern) in seinen Partituren zu entdecken.
Doch wenn ich in der heutigen Zeit diesen wunderbaren Reichtum an Schätzen preisen will, fällt es mir zunehmend schwer, meine Liebe für die Klänge der Natur von einem immensen, wachsenden Verlustgefühl zu trennen. Man braucht bloß an unser schonungs- und respektloses Wüten durch die Wälder und Wildnisse unserer Erde zu denken: alles für neue Einkaufszentren, Straßen, Parkplätze und unserer Bequemlichkeit zuliebe. Diese Probleme gehören traurigerweise zum Alltag in Australien. Natürlich "lieben" wir alle die Natur, doch die Annehmlichkeiten des modernen Lebens lieben wir noch mehr… sicherlich mehr als den Wunsch, stehen zu bleiben und uns am Jubel eines einzigen Butcherbird (Würgers) zu weiden, dem vielleicht magischsten Klang auf dem ganzen australischen Kontinent. Also ist dies ein Stück über den herrlichen Gesang der Vögel, seine Bedrohungen, seinen Verlust und den seelenlosen Lärm, der übrig bleibt, wenn alle verschwunden sind.
© Brett Dean, 2000
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Swedish Chamber Orchestra / HK Gruber
BIS-CD-1576