Simon Laks
Simon Laks studierte zunächst Mathematik in Wilna, ab 1921 Harmonielehre, Kontrapunkt und Komposition am Konservatorium seiner Geburtsstadt Warschau * verlässt 1926 Polen, 1927–29 Studien am Pariser Conservatoire bei Paul Vidal und Henri Rabaud * Tätigkeit als Geiger in Caféhäusern, auf einem Ozeandampfer, als Stummfilmbegleiter und Musiklehrer * engangiert sich in Paris in der Vereinigung junger polnischer Musiker * Auszeichnung und Aufführungen erster (heute z.T. verschollener) Werke: Blues symphonique, Bläserquintett, Streichquartett Nr.2, Violoncellosonate; Zusammenarbeit mit der Sängerin Tola Korian, für die er viele Lieder schreibt * 1941 verhaftet und im Lager Pithiviers nahe Orléans interniert, im Juli 1942 nach Auschwitz-Birkenau deportiert * überlebt das Lager als Mitglied, später Arrangeur und Dirigent des dortigen Orchesters * Oktober 1944 Überführung nach Dachau * nach der Befreiung im Frühjahr 1945 Rückkehr nach Paris * Erinnerungen an seine Zeit im KZ in dem Buch Musiques d’un autre monde, 1948 (rev. poln. 1979, engl. 1989, frz. 1991, dt. 1998) * Wiederaufnahme seiner kompositorischen Tätigkeit, u.a. auch Filmmusiken unter Pseudonym, daneben Beschäftigung mit sprachlich-linguistischen Fragen und der Untertitelung von Filmen * nach dem 6-Tage-Krieg 1967 kaum noch musikalische Kompositionen, verstärkte übersetzerische und publizistische Tätigkeit * die musikalische Stilistik von Simon Laks steht der École de Paris nahe
Werkauswahl Simon Laks:
Huit chants populaires juifs (1947) für hohe Stimme und Klavier
Streichquartett Nr.3 (1945)
Sinfonietta (1936) für Streichorchester
Poème (1954) für Violine und Orchester
L’Hirondelle inattendue (1965) Opéra-bouffe in einem Akt
Symphonie für Streicher (1964)
"Die Bandbreite und Qualität von Laks’ Schaffen beindruckte mich sehr. Die Kraft und der Fluss seiner Ideen, die Vielfalt der Stimmungen, die er in jedes Werk einbringt, die Brillanz seiner Instrumentierung. Ich kann aufrichtig sagen: Es gibt nicht ein einziges Werk, das keinen Genuss bereitet." – Simon Wynberg, ARC ENSEMBLE Toronto