Roberto Gerhard
Roberto Gerhard studierte Klavier in Barcelona bei Enrique Granados und Komposition bei Felipe Pedrell, der sein Interesse an katalanischer Volksmusik weckte * war Schüler Arnold Schönbergs in Wien und Berlin (1923–28) * schuf nach seiner Rückkehr nach Barcelona die ersten zwölftönigen Kompositionen Spaniens, darunter das Bläserquintett * war während der 1930er Jahre an der Katalanischen Bibliothek als Komponist, Dozent und Herausgeber tätig * arbeitete in Gemeinschaftsprojekten mit anderen Künstlern zusammen, so mit Mirò an Ariel und mit Massine und den Ballets Russes in Monte Carlo an den Soirées de Barcelone * emigrierte nach der Niederlage der Republikaner im Bürgerkrieg nach Paris und ließ sich schließlich in Cambridge nieder * fand als Emigrant in Großbritannien nur mit Mühe Anerkennung für seine Musik * komponierte in den 1940er Jahren das Ballett Don Quixote und die Oper Die Dueña , die volkstümliche katalanische Elemente effektvoll mit individualisierten seriellen Techniken verbinden * seine Musik der 1930er und 40er Jahre wird getragen von mitreißenden Tanzrhythmen und einer farbigen Orchestrierung * Gerhards Durchbruch kam erst in den 1960er Jahren, durch die Unterstützung der BBC und zahlreiche hochrangige Kompositionsaufträge * ein wachsendes Interesse in den 1990ern manifestierte sich u.a. in der szenischen Erstaufführung von Die Dueña und zwei Serien mit Aufnahmen bei den Labels Auvidis und Chandos
Zu Roberto Gerhards bekanntesten Werken zählen:
Don Quixote (1940–41,1947–49) Ballett in einem Akt
Violinkonzert (1942–43)
Die Dueña (1945–47) Oper in drei Akten
Symphonie Nr.1 (1952–53)
"Melodie ist nicht notwendigerweise nur in ‘Linien’ oder ‘Weisen’ verkörpert. Sie kann aus dem Inneren der Musik hervorquellen und selbst die komplexesten Klang-Strukturen durchfluten. Wenn ich meine eigenen Musik ganz allgemein charakterisieren sollte, dann in diesem Sinne." — Roberto Gerhard