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Sikorski

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Composer's Notes

„‘Sotto voce‘ ist dem Kontrabassisten Alexander Suslin gewidmet. Alexander Suslin ist sehr an meinen Kompositionen interessiert und spielt all meine Violoncellowerke auf dem Kontrabass, wodurch diese einen überraschend anderen Charakter erhalten.
Das jüngste Werk, das er ebenfalls auf dem Kontrabass spielen wollte, war mein „Ravvedimento“ für Violoncello und Gitarrenquartett. So entstand eine Neufassung des Werkes mit dem Titel „Pentimento“ für Kontrabass und drei Gitarren.
Diese Erfahrung war für mich sehr eindrucksvoll und inspirierte mich zu einem weiteren Werk, bei dem ich den Kontrabass mit einer Viola und mit zwei Gitarren kombinierte.
Die Besetzung faszinierte mich durch ihre dunkle Farbe und durch ihre Möglichkeit, einen Kontrast zu schaffen zwischen einem gedämpften, fast geflüsterten ‚sotto-voce‘-Klang und jener besonderen Expressivität, die den tiefen Instrumenten eigen ist.
Hieraus entstand die Grundkonzeption des Werkes. Ein sich ständig wiederholendes Motiv wird auf den drei unteren (umwickelten) Saiten der Gitarre gespielt. Es birgt in sich das Geheimnis eines rein akustischen Phänomens: wenn man mit den weichen Fingerkuppen pianissimo über diese Saiten fährt, erhält man sehr leise, gedämpfte, dunkle und in ihrer Tonhöhe absolut irrationale Klänge.
Doch drückt man stärker auf die Saite oder fährt mit dem Plektrum über sie, dann öffnet die Saite hinter dem fest auf einer Höhe bleibenden Ton einen Glissandoraum, den man bis zur größtmöglichen Expressivität nutzen kann. Hinter dem auf einer Höhe bleibenden Ton existiert eine völlig andere Dimension der Saite!
Im Verlauf des Stücks wiederholt sich dieses Motiv unzählige Male, wobei es die anderen Instrumente jeweils dazu bringt, ihre eigenen klanglichen Ausdrucksmöglichkeiten zu entfalten wie aus dem Zwang heraus, auf das akustische Geheimnis des Motivs antworten zu müssen.
Das Motiv besteht aus einer Abfolge reiner Quarten. Dies entspricht der Stimmung des Kontrabasses und der unteren Gitarrensaiten. Nur die Bratsche ist in reinen Quinten gestimmt. Dieser Kontrast offenbart sich auch im Werk. In einer der Episoden werden den aggressiven Quartschritten nach oben ebenso aggressive Quintschritte nach unten gegenübergestellt. Die harmonische und melodische Substanz der Komposition ist extrem abhängig von der Quart- und Quintstimmung der Saiten.“
(Sofia Gubaidulina / Übersetzung: Hans-Ulrich Duffek)

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cd_cover

Lucas Brar / Débora Halász / Franz Halász / Jacob Kellermann / Hariolf Schlichtig / Philipp Stubenrauch / Wen-Sinn Yang
BIS Records BIS-2056

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