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Music Text

Franz von Assisi (it.)

Scoring

Soloist to play:wind.gong/BD/flex
perc(2):timp/glass.chimes/ant.cym/tam-t/bell.plates/marimba;crot/glass.chimes/ant.cym/t.bells/bell.plates/glsp/vib-cel-mixed choir(min.6.6.6.6)

Abbreviations (PDF)

Publisher

Sikorski

Availability

Composer's Notes

Dieses Werk habe ich dem wahrscheinlich größten Cellisten des 20. Jahrhunderts, Mstislaw Rostropowitsch, zu seinem 70. Geburtstag gewidmet. Und natürlich haben Inhalt und Charakter des Werkes auch mit seiner Persönlichkeit zu tun, die in meiner Vorstellung stets von Sonne, Sonnenlicht und Sonnenenergie erhellt ist.

Die ungewöhnliche Kraft und Klangtiefe seines Instrumentes haben mich zu einer sehr wichtigen musikalischen Geste angeregt und mir das Wagnis ermöglicht, als Textvorlage für dieses Werk den Sonnengesang des heiligen Franziskus von Assisi auszuwählen. Natürlich war dies sehr verwegen von mir. Doch es war auch deshalb sehr wichtig, um das Sonnenähnliche in der Persönlichkeit des genialen Musikers Mstislaw Rostropowitsch zu erschließen.
Mir war klar, dass dieser Text auf keinen Fall fröhlich gesungen werden darf. Auf keinen Fall darf die Ausdruckskraft dieses Hymnus durch Musik verstärkt werden. Die Musik darf bei der Berührung mit solch heiligen Texten keineswegs gewählt, künstlich kompliziert oder übertrieben spannungsvoll wirken. Der Text stellt vielmehr eine Verherrlichung des Schöpfers und seiner Schöpfung durch einen sehr bescheidenen, einfachen Franziskanermönch dar.
Ich habe mich daher bemüht, die Partie des Chores sehr zurückhaltend, geradezu unscheinbar zu gestalten und die ganze Expressivität in die Hände des Cellisten und der Schlagzeuger zu legen. Dagegen sind die Choristen sehr oft jene, die auf diese Expressivität lediglich reagieren. Dies ist auch der Grund dafür, warum im Zentrum des Werkes ein "Responsorium" genannter Abschnitt steht: Der Solist provoziert mit einer Geste (Glissandi mit einem Kontrabassbogen auf dem Flexaton) Reaktionen des Chores.

Formal gesehen gliedert sich das Werk in vier Abschnitte:

  1. Verherrlichung des Schöpfers und seiner Schöpfung - Sonne und Mond
  2. Verherrlichung des Schöpfers der vier Elemente: Luft, Wasser, Feuer und Erde
  3. Verherrlichung des Lebens
  4. Verherrlichung des Todes

Ein deutlicher Einschnitt ergibt sich darüber hinaus zwischen Ziffer 111 und 125, wenn der Cellist sein Instrument verlässt:
Nachdem ein mehrfach erscheinendes Naturtonmotiv erneut erklungen ist, stimmt der Cellist die C-Saite herunter und erreicht dabei allmählich deren untersten Spannungspunkt. Nun gerät er an das äußerste Ende seines Instrumentes, indem er zunächst mit einem Holzschlegel in der Nähe des Steges spielt, sodann auf dem Steg, hinter dem Steg und am Rande des Griffbretts. Schließlich verlässt er sein Instrument vollends. Er spielt zunächst auf der Großen Trommel (legato, mit einem Friktionsschlegel), dann mit einem Kontrabassbogen auf einem Flexaton. Durch seine Glissandi provoziert er Antworten der Chorgruppe. Erst nach dieser "responsorialen" Episode kehrt er erneut zu seinem Instrument zurück, um in der Episode "Verherrlichung des Todes" sein höchstes Register zu erreichen.
Sofia Gubaidulina (Übersetzung: Hans-Ulrich Duffek)

Press Quotes
Subjects
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cd_cover

Mstislav Rostropovich//London Voices/London Symphony Orchestra/Ryusuke Numajiri
Warner Classics 5571532

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